Arbeitspakete

WP1: Genomische Charakterisierung und Analyse von Akzessionen verschiedener gering genutzter Getreidearten

WP1 behandelt die genomische Charakterisierung genetischen Ressourcen von Dinkel und seiner wild-wachsenden Verwandten so wie von Hafer und Roggen. Für Dinkel wird eine genomweite Assoziationsanalyse durchgeführt, die auch die Ergebnisse von WP2 und WP7 integriert und außerdem ein Allel-Mining für Dinkel-spezifische Gene. Schließlich beinhaltet WP1 auch ein direktes Screening von Allelen spezifischer bekannter für Krankheitsresistenzgene über ecoTILLING und Kartierung von selektierten Resistenzen in spaltenden Dinkel- und Haferpopulationeen. Genotypen, die über ecoTILLING als potentiell resistent identifiziert werden, werden in Feldversuchen in WP3 untersucht.

WP2: Phänotypisierung wenig genutzter Getreidearten zur Feststellung ihres Potentials hinsichtlich der Neuentwicklung von Sorten

Ein Sortiment von Hafer, Dinkel und Roggen und nahverwandten Wildarten wird an sechs Standorten in fünf Ländern phänotypisch evaluiert (Dinkel: Estland, Österreich, Schweiz, Türkei; Hafer und Roggen: Estland, Tschechische Republik, Türkei; Wildarten: Tschechische Republik). Auf Grund der Evaluierung werden Genotypen für weitere pflanzenbauliche Versuche, Nährstoffanalysen und Verarbeitungsversuche ausgewählt. Im Rahmen von WP2 werden auch erste Kreuzungen mit vielversprechenden Genotypen durchgeführt die in weiterer Folge die Basis zur Erweiterung des Genpools und zur Schaffung neuer Sorten dienen sollen.

WP3: Evaluierung der Toleranz von wenig genutzten Getreidearten gegenüber biotische und abiotische Stressfaktoren

In WP3 wird in mehrjährigen Versuchen die genetische Resistenz gegenüber biotische und abiotische Stressfaktoren von Einkorn, Emmer, Dinkel, Roggen und Hafer festgestellt. Die Versuche werden sowohl im Feld als unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Verschiedene Pflanzenkrankheiten werden unter natürlichen Bedingungen erfasst und vielversprechende Genotypen in weiterer Folge unter künstlichen Infektionsbedingungen genauer evaluiert, sowie deren pflanzenbauliches Management optimiert (WP 4 und WP5). Die Toleranz gegenüber Trockenheit ausgewählter Genotypen wird sowohl in Feldversuchen mit und ohne Beregnung in Kreta und der Türkei geprüft.

WP4: Auswirkungen pflanzenbaulicher Maßnahmen auf die Leistung wenig genutzter Getreidearten

In WP4 werden die Wechselwirkungen zwischen wenig genutzten Getreidearten (in WP 1 und WP2 ausgewählte Genotypen) mit verschiedenen pflanzenbaulichen Maßnahmen in diversen Umwelten untersucht. Dadurch sollen (a) pflanzenbauliche Maßnahmen identifiziert werden die zur Verbesserung des Ertrags und der Qualität führen, (b) Sorten bzw. Herkünfte mit guter Toleranz gegenüber Lager, Krankheiten und Schädlingen bei intensiver Düngung identifiziert werden und (c) Düngungspläne identifiziert werden die negative Effekte auf die Umwelt und die Leistung der Kulturen minimieren. The Hauptaufgaben sind:

  • Identifizierung der Effekte von unterschiedlichen Genotypen und Düngungsplänen und deren Wechselwirkung auf die Leistung von wenig genutzten Getreidearten in drei verschiedenen europäischen Klimazonen;
  • Identifizierung der Effekte von unterschiedlichen Genotypen, Bodenbearbeitungssystemen und Unkrautbekämpfungsmaßnahmen und deren Wechselwirkungen auf die Leistung von wenig genutzten Getreidearten in zwei verschiedenen europäischen Klimazonen;
  • Organisation von Praxisversuchen zur Feststellung der Leistung von wenig genutzten Getreidearten in verschiedenen pedo-klimatischen Regionen und unter Bestandesführungen der landwirtschaftlichen Praxis.

WP5: Auswirkungen von Sortenmischungen und Mischkulturen auf die Leistung von wenig genutzten Getreidearten

In WP5 werden die Effekte von Sortenmischungen und Mischkulturen mit Leguminosen auf die Leistung (Ertrag, Krankheitsbefall, Qualität) unter verschiedenen Düngungs- und Pflanzenschutzplänen festgestellt. Feldversuche werden in drei verschiedenen Klimazonen mit unterschiedlichen Genotypen wenig genutzter Getreidearten (ausgewählt in WP 1 und WP2) durchgeführt zur Feststellung der Genotyp×Umwelt (klimatisch und pflanzenbaulich) Wechselwirkung.

WP6: Verbesserung der Verarbeitungs- und Produktentwicklungsstrategien zur Optimierung des Marktpotenzials

WP6 wird sich auf die Optimierung der Verarbeitungs- und Anreicherungsstrategien und die neue Produktentwicklung für ausgewählte gering genutzte Getreidearten konzetrieren. Das Hauptziel ist es, wichtige technologische Parameter von Getreide (Vollkorn) zu definieren und deren Niveau in den ausgewählten gering genutzten Getreiden (Dinkel, Roggen, Hafer) zu bestimmen:

  • Für eine verbesserte technologische Qualität der Endprodukte (Brot, Frühstücksflocken, Feingepäck);
  • Herstellung neuer Produkte auf Basis von Mehlmischungen der verschiedenen Getreidearten, die Kombination von Ernährungs- und technologischen Vorteile der einzelnen Komponenten (z.B.: Dinkel-Roggen oder Dinkel-Hafer Kombinationen) und
  • Vorschlagen und Überprüfen von technologischen Verfahren, die die Stabilisierung oder natürliche Erhöhung von Nährwert der entwickelten Getreideprodukten ermöglichen

WP7: Bewertung des Nährstoffgehaltes der gering genutzten Getreide und ihre Auswirkungen auf die menschlichen Zellkulturen

WP7 konzentriert sich auf die Identifizierung und Charakterisierung der Genotypen von Hafer, Roggen, Dinkel, Einkorn und Emmer mit (i) sehr hohen und niedrigen Konzetrationen der ausgewählten Spurelementen (z. B.: Zn, Fe, Se) und bioaktiven Verbindungen (z.B.: Beta-Glucan, Gesamtballaststoffe, Phenolen, gesamte antioxidative Kapazität) und (ii) eine hohe Wirkung bei der Verhinderung von apoptotischem Zelltod und oxidativer Zellschädigung in den menschlichen Zellkulturen.

WP8: Den Marktanteil von gering genutzten Getreidesorten erhöhen

WP8 untersucht bestehende Marktinitiativen, die erfolgreich oder nicht, Produkte aus gering genutzten Getreidesorten vermarkten. Die Analyse dieser Fallstudien ermöglicht es, Faktoren, die das Marktpotenzial der wenig genutzten Getreidesorten beeinflussen, zu identifizieren. Daraus lassen sich Empfehlungen zur Sicherung und Erhöhung des Marktanteils für Züchter, Produzenten und den Handel ableiten.

WP9: Demonstration

WP9 involviert Demonstrationsveranstaltungen für die beste landwirtschaftliche Praxis, um innovative landwirtschaftliche Managementsysteme für Landwirte und Berater in der Landwirtschaft aufzuzeigen. Ebenso wird dieses AP technologische Versuche für Mehlproduktion involvieren mit dem Ziel, die Standardtechnologien an die Bedürfnisse von neuen Produktprototypen (Frühstücksflocken, Backwaren) anzupassen. Verschiedene Technologien (Hochleistungsfraktionierung, Prallmühle, Walzenmühle, pneumatisches Schälen, Schälmaschine, Sichtermühle, Windsichtung, Feinkorn Sichten) werden für die Mehlproduktion bewertet und Vergleichsstudien zur Qualitätsdurchsatzrate und Low-Cost-Prinzipen durchgeführt.

WP 10: Verbreitung und Nutzung der Projektergebnisse und Umgang mit geistigem Eigentum

Die Ergebnisse des Projektes HealthyMinorCereals sind sowohl für den europäischen Agrar-und Lebensmittelbereich als auch für die Wissenschaft von großem Interesse. Mit verschiedenen Aktivitäten sollen die Ergebnisse des Projektes den unterschiedlichen Nutzergruppen zugänglich gemacht werden:

  • Erzeuger: Landwirte mit Interesse an Ackerbau, insbesondere solche, die sich in Richtung Ökolandbau und andere Low-Input Methoden weiter entwickeln wollen;
  • Pflanzenzüchter;
  • Lebens- und Futtermittelhersteller: vor allem die Produzenten von Backwaren, Mehl, Flocken und weiteren Getreideprodukten;
  • Verbraucher: aktuelle und zukünftige Kunden von Produkten aus alten Getreidesorten, die dank der Umsetzung der Ergebnisse aus diesem Projekt von einer größeren Auswahl, besserer Verfügbarkeit und erhöhtem Nährwert der Produkte profitieren können;
  • Wissenschaft : Forschungsgruppen welchen die Genetik der Getreidesorten untersuchen speziell die Mechanismen von Nährstoffanreicherung oder Stresstoleranz. Das Projekt gibt zudem Input für die Anbautechnik und die Verarbeitung dieser Getreidesorten.

Die Projektergebnisse werden über wissenschaftliche Publikationen, Broschüren und Poster verbreitet. Von Bedeutung sind auch Feldtage und Fachveranstaltungen für interessierte Kreise, Tage der offenen Tür bei Projektpartnern sowie die Kommunikation über die Medien (Newsletter, Fachzeitschriften, Web-Site, Videos und Kurzfilme).

WP11: Wissenschaftliche Koordination

Dieser Teil des Projektes dient dazu, den wissenschaftlichen Fortschritt und die Einhaltung der Termine im Projekt zu überwachen und zu evaluieren. Es bewältigt auftauchende Probleme und Risiken. In diesen Projektteil werden auch die jährlich anfallenden Berichte und der Schlussbericht an die Kommission koordiniert.

WP12: Administrative Leitung

Dieses WP dient dazu, das Gesamtprojekt zu koordinieren und alle administrativen, rechtlichen und finanziellen Anforderungen an ein EU Projekte zu erfüllen.

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